|
Grundverständnis und Ziele |
Der Grundsatz „Beraten – Fördern – Begleiten“ dient dem Ziel, dass alle Lernenden der GBW, unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen, eine bestmögliche Chance auf einen erfolgreichen Lehrabschluss und eine gelungene Eingliederung ins Berufsleben erhalten. Dabei sollen besonders:
- Lernschwierigkeiten rechtzeitig erkannt und entschärft werden, - leistungsstarke oder begabte Lernende gezielt gefördert werden, - die Motivation, Selbstwirksamkeit und das Verantwortungsbewusstsein gestärkt werden, - dropout, Qualifikationsmisserfolge oder Unterforderung vermieden werden, - sowie eine nachhaltige Begleitung während der Ausbildung gewährleistet sein.
Durch dieses umfassende Unterstützungsverständnis wird nicht nur die schulische Ausbildung optimal begleitet, sondern auch die berufliche Integration und soziale Entwicklung der Lernenden gefördert.
|
|
|
Begriffliche Abgrenzung |
- Beraten bedeutet: zeitlich begrenzte Hilfe und Orientierung bei konkreten Fragestellungen, z. B. bei Lern- oder Motivationsschwierigkeiten, privaten Problemen oder Fragen zur Lehre. Lehrpersonen oder, falls nötig, interne oder externe Fachpersonen können diese Beratung übernehmen.
- Fördern meint: strukturierte Angebote ausserhalb des regulären Pflichtunterrichts, mit dem Ziel, Defizite auszugleichen oder spezielle Begabungen und Interessen zu vertiefen, z. B. durch Stützkurse, Sprachförderung, Zusatzangebote oder Talentförderung.
- Begleiten umfasst: längerfristige, zielorientierte Unterstützung auf Basis einer persönlichen Beziehung zwischen Lernenden und Begleitpersonen, mit klaren Zielvereinbarungen und regelmäßiger Reflexion. Diese Begleitung kann integrativ (im Unterricht), teil- oder ausserhalb des Unterrichts stattfinden.
|
|
|
Angebote und Massnahmen |
|
|
|
Standardangebote |
- Stützkurse (Bildungsdefizite aufarbeiten): (z. B. Mathematik, DaZ, Leseverstehen. - Lernateliers, Aufgabenhilfe: hausaufgabenbegleitende Unterstützung und gegebenenfalls individuelle Förderpläne bei Bedarf. - Freifächer (Interessen und Stärken vertiefen) ngebote zur Talentförderung und Begabungsförderung, um interessierte oder besonders begabte Lernende zu unterstützen. - Bei Lernenden in einer zweijährigen Ausbildung mit Berufsattest (EBA): eine spezielle, fachkundige individuelle Begleitung (FiB), wenn der Bildungserfolg gefährdet erscheint.
|
|
|
Soziale und psychologische Begleitung |
- Bei persönlichen, sozialen oder betrieblichen Schwierigkeiten: Beratung durch interne oder externe Fachstellen, z. B. durch Sozialarbeit, Beratungsstellen, Familien-/Sozialberatung oder spezialisierte Fachpersonen. - Unterstützung bei Konflikten im Ausbildungsbetrieb, Unsicherheiten bezüglich Lehrvertrag oder Lehrverhältnis, bei Motivationsproblemen, Prüfungsängsten oder Lernschwierigkeiten, auch in Zusammenarbeit mit kantonalen Beratungsstellen oder externen Partnern.
|
|
|
Verantwortung, Prozesse und Umsetzung |
- Jede Lehrperson trägt eine Mitverantwortung: Sie erkennt Bedürfnisse frühzeitig, ist Ansprechpartner/-in für Lernende, dokumentiert Förderbedarf und initiiert bei Bedarf Beratungs- oder Fördermassnahmen. (Beraten, Fördern, Begleiten soll im Alltag integriert sein). - Für spezielle Begleitungen (z. B. FiB) ist eine qualifizierte Begleitperson erforderlich, idealerweise mit Ausbildung auf CAS-Niveau oder gleichwertig, um Qualität und Professionalität sicherzustellen. - Prozesse wie Identifikation von Unterstützungsbedarf, Zielvereinbarungen, Dokumentation und Evaluation von Massnahmen sind im SFHB definiert und transparent festgehalten.
|
|
|
Qualitätssicherung und Evaluation |
- Das Konzept orientiert sich am kantonalen Rahmen «Beratung – Förderung – Begleitung» und gewährleistet damit rechtliche Grundlage und Standards. - Regelmässige Überprüfung der Wirksamkeit der Förder- und Begleitmassnahmen, Anpassung der Angebote bei sich ändernden Bedürfnissen, sowie Transparenz gegenüber Lernenden, Eltern und Betrieben. - Förderung einer offenen Feedbackkultur: Lernende können Bedarfe anmelden, Lehrpersonen reflektieren ihre Unterstützungspraxis, und bei Bedarf werden externe Fachstellen beigezogen.
|
|
|
|
|
|