4.3  Schulische Ebene


Schulische Ebene

Die schulische Ebene umfasst alle verbindlichen Strukturen, Prozesse und Instrumente, mit denen die GBW ihre Schul- und Unterrichtsqualität systematisch weiterentwickelt und sicherstellt. Sie bildet die organisatorische und strategische Grundlage, auf der individuelle und kantonale Qualitätsmassnahmen wirksam werden können. Das Vorgehen orientiert sich am kantonalen Rahmenkonzept zur Qualitätsentwicklung und -sicherung auf der Sekundarstufe II.

 

Rahmenkonzept KT ZH

Qualitätsansprüche der GBW

Qualitätsansprüche beschreiben, was an der GBW unter gutem Unterricht, guter Beurteilungspraxis und guter Schule verstanden wird. Sie dienen als verbindliche Orientierung für alle Mitarbeitenden und bilden einen gemeinsamen Referenzrahmen für die Unterrichts- und Schulentwicklung.

 

Gemäss den kantonalen Vorgaben:

 

-       sind Qualitätsansprüche konkreter als Leitbilder und sollen überprüfbar sein

-       fördern sie die Identifikation des Kollegiums

-       dienen sie in internen und externen Evaluationen als Bezugspunkt

-       werden sie partizipativ entwickelt, regelmässig überprüft und bei Bedarf weiterentwickelt

 

An der GBW dienen die Qualitätsansprüche insbesondere:

 

-       der Ausrichtung der Schulentwicklungsvorhaben

-       der Orientierung in Mitarbeitergesprächen und MAB-Prozessen

-       der Transparenz für Lernende und Anspruchsgruppen

 

 

Q-Ansprüche Orientierung

Die Qualitätsansprüche verbinden die Schulwerte (Offenheit, Toleranz, Respekt, Fairness, Berufs- und Lebensrelevanz des Wissens) mit zentralen Merkmalen guten Unterrichts und schulischer Entwicklung.

 

 

10 Qualitätsansprüche der GBW

 

Klare Strukturierung und Zielorientierung
Jede Unterrichtseinheit sowie jedes schulische Vorgehen soll klar strukturiert, transparent und zielorientiert geplant sein. Lernende wissen, was sie wann wie lernen und warum — dadurch entsteht Verlässlichkeit und Orientierung.

Maximaler Anteil echter Lern- und Arbeitszeit
Unterrichts- und Arbeitszeit sollen effizient genutzt werden — administrative Abläufe, organisatorische Hürden und Leerlaufzeiten werden minimiert, damit Lernende möglichst viel Zeit für sinnvolles, kompetenzorientiertes Arbeiten haben.

Respektvolles, vertrauensvoll-kollegiales Schul- und Unterrichtsklima
Unterricht und Schule leben von Offenheit, Toleranz, Respekt und Fairness. Das soziale Miteinander – zwischen Lernenden, Lehrpersonen und Betriebspartnern – fördert Motivation, Zugehörigkeit und Verantwortungsbewusstsein.
(Verbindung aus eurem Selbstverständnis und Meyers Merkmal „lernförderliches Klima“)

 

Klarheit und Verständlichkeit in Inhalt und Kommunikation
Inhalte, Aufgaben und Lernziele sind verständlich, nachvollziehbar und fachlich klar. Lehrpersonen kommunizieren in einer Sprache, die Lernende erreichen und verstehen — inkl. Transparenz der Anforderungen und Rückmeldungen.

Sinnstiftendes Lernen mit Bezug zur Berufspraxis und Lebenswirklichkeit
Der Unterricht orientiert sich konsequent an realitätsnahen und beruflichen Anforderungen. Lernen soll nicht nur theoretisch, sondern praktisch relevant und lebenswirksam sein — im Sinne eures Selbstverständnisses. Das vermittelt Sinn und Motivation.

 

Methodenvielfalt und Differenzierung zur Förderung heterogener Lernvoraussetzungen
Unterschiedliche Methoden und Zugänge ermöglichen, dass den individuellen Fähigkeiten, Vorkenntnissen und Lernstilen der Lernenden Rechnung getragen wird — mit dem Ziel, möglichst alle abzuholen und zu fördern.

Individuelle Förderung und Unterstützung
Jede und jeder Lernende wird in seinen Fähigkeiten, seinem Entwicklungstempo und seinen Bedürfnissen ernst genommen. Differenzierung, Lernbegleitung und individuelle Rückmeldungen sind selbstverständlich.

Regelmässiges, intelligentes Üben und nachhaltige Kompetenzsicherung
Lernende haben genügend Gelegenheit, Gelerntes zu festigen und anzuwenden — mit durchdachten, praxisbezogenen Übungseinheiten, Wiederholungen und Reflexionsphasen. So wird nachhaltiges Lernen gewährleistet.

Transparente Leistungserwartungen und faire Rückmeldungen
Anforderungen, Beurteilungskriterien und Leistungsstandards sind nachvollziehbar und offen kommuniziert. Rückmeldungen erfolgen klar, gerecht und zeitnah — damit Lernende wissen, woran sie sind und wie sie sich weiterentwickeln können.

Kooperation mit Wirtschaft, Betrieben und Partnern — als Teil der beruflichen Relevanz und Netzwerkbildung
Die GBW nutzt aktiv den Austausch mit Lehrbetrieben, Prüfungsgremien und Partnern, um den Unterricht praxisnah, aktuell und qualitätsorientiert zu gestalten. Diese Kooperation stärkt die Handlungskompetenz der Lernenden und fördert den Transfer von Schule in Beruf und Alltag.

 

 

Mehrjahresplanung

Die GBW führt eine rollende Mehrjahresplanung über 3–4 Jahre. Sie stellt sicher, dass Schulentwicklungsprojekte strukturiert, abgestimmt und ressourcenschonend umgesetzt werden.

 

Die Mehrjahresplanung beinhaltet:

 

-       strategische Entwicklungsfelder der GBW

-       konkrete Ziele und Massnahmen pro Jahr

-       Verantwortlichkeiten und Rollen

-       Verknüpfung mit internen und externen Evaluationen

-       Integration externer Anforderungen (z. B. kantonale Zielsetzungen, Vorgaben MBA, Q-Zyklen)

 

Sie dient gleichzeitig als internes Führungsinstrument und als Kommunikationsgrundlage gegenüber Schulkommission, Kollegium und externen Partnern.

 

 

 

Interne Evaluation

Die interne Evaluation ist ein wiederkehrender, datengestützter Prozess zur Überprüfung der Schul- und Unterrichtsqualität. Gemäss den kantonalen Vorgaben beruht sie auf systematischer Datenerhebung (z. B. Befragungen, Interviews, Unterrichtsanalysen) und bildet die Grundlage für Entscheidungen in der Schulentwicklung.

 

Zweck der internen Evaluation an der GBW:

 

-       Überprüfung von Qualitätsansprüchen (IST/SOLL)

-       Evaluation von abgeschlossenen Schulentwicklungsprojekten

-       evidenzbasiertes Steuerungswissen für Schulleitung und Steuergruppe

-       zielgerichtete Ableitung von Massnahmen

 

Die GBW legt Prozesse verbindlich fest in Bezug auf:

 

-       Themenwahl (orientiert an Schulentwicklungsprojekten oder aktuellen Bedürfnissen)

-       Methodenwahl (z. B. Fragebogen, Ratingkonferenz, Interview)

-       Verantwortlichkeiten (Steuergruppe, Qualitätsbeauftragte)

-       Kommunikation der Ergebnisse

 

Die Resultate fliessen direkt in die Mehrjahresplanung ein und schliessen damit den Qualitätskreislauf.

 

 

Externe Schulevaluation

Die externe Schulevaluation erfolgt im Auftrag des Mittelschul- und Berufsbildungsamts (MBA) im 6-Jahres-Zyklus. Sie bietet eine professionelle Fremdeinschätzung der Schul- und Unterrichtsqualität.

 

Rolle der externen Evaluation an der GBW:

 

-       Einbringen einer umfassenden Aussensicht

-       Ergänzung der internen Evaluationen

-       Ableitung mittel- und langfristiger Entwicklungsschwerpunkte

-       Rechenschaftslegung gegenüber Trägerschaft, MBA und Öffentlichkeit

 

Die GBW definiert gemeinsam mit dem MBA die relevanten Evaluationsfragen, basierend auf:

 

-       aktuellen Entwicklungszielen der Schule

-       Qualitätsansprüchen der GBW

-       Erkenntnissen vorangegangener Evaluationen

 

Die Ergebnisse werden in einem Bericht dokumentiert und mit dem Kollegium sowie weiteren Anspruchsgruppen transparent kommuniziert. Die daraus abgeleiteten Ziele und Massnahmen werden verbindlich in der Mehrjahresplanung verankert.

 

 

Personalführung und Personalentwicklung

Gemäss Rahmenkonzept haben Personalführung und -entwicklung eine zentrale Bedeutung für die Schulqualität. Die GBW fördert die professionelle Weiterentwicklung ihrer Mitarbeitenden durch:

 

Schwerpunkte an der GBW

 

-       MAB (Mitarbeitendenbeurteilung) und MAG mit Fokus auf Entwicklungscharakter

-       Gezielte Einführung neuer Lehrpersonen inkl. strukturiertem Mentorat

-       Aufbau und Pflege einer kooperativen und lernorientierten Schulkultur

-       Individuelle und kollektive Weiterbildung, abgestimmt auf Schulentwicklungsziele

-       Abgleich mit Qualitätsansprüchen im Rahmen von Entwicklungsgesprächen

 

Ein schriftlich festgehaltenes Einführungskonzept gewährleistet, dass neue Lehrpersonen administrativ, organisatorisch und pädagogisch sicher in die Schule eingebettet werden.

 

 

Steuerung der schulischen Qualitätsentwicklung (Steuergruppe)

Die GBW steuert die Qualitätsarbeit gemäss den kantonalen Vorgaben zentral über die Steuergruppe Qualitätsmanagement (Q-Team), bestehend aus:

 

-       einem verantwortlichen Mitglied der Schulleitung

-       Qualitätsbeauftragten

-       weiteren Mitgliedern gemäss Schulkultur

 

Aufgaben der Steuergruppe:

 

-       operative und strategische Koordination aller Qualitätsaktivitäten

-       Sicherstellung einer Gesamtsicht (Abstimmung aller Q-Elemente)

-       Prozessverantwortung für interne Evaluationen

-       Unterstützung der Lehrpersonen bei Q-Fragen

-       Sicherstellung eines funktionierenden Q-Archivs

 

 

Q-Archiv und Dokumentation

 

Die GBW führt ein systematisches, digitales Q-Archiv:

 

-       Ergebnisse interner und externer Evaluationen

-       Berichte, Kennzahlen, Protokolle

-       Planungen (Jahres- und Mehrjahresplanungen)

-       Prozessbeschreibungen

-       Qualitätssicherungsdokumente

 

 

 

Zusammenspiel aller Ebenen

Die schulische Ebene verbindet die individuelle Ebene (Lernendenfeedback, kollegiale Unterrichtsentwicklung, Feedback zur Schulführung) mit den kantonalen Vorgaben.

 

Das kantonale Rahmenkonzept betont dabei explizit:

 

-       Schulen als lernende Organisationen

-       Verbindlichkeit des Qualitätskreislaufs

-       Schuleigene Gestaltungsfreiheit

 

Damit ist die schulische Ebene das Bindeglied zwischen individueller Professionalität und kantonaler Steuerung.