2.6  Sportunterricht, Gesundheit und Prävention


 

Bedeutung des Sportunterrichts in der beruflichen Grundbildung

Der Sportunterricht ist ein integraler Bestandteil der beruflichen Grundbildung. Gemäss der Definition von Sport im Kontext der Berufsbildung umfasst er die Förderung von Bewegungskompetenzen, das Erleben von Spiel- und Trainingssituationen, sowie die Entwicklung eines gesundheitsbewussten Lebensstils. Zentral ist, dass Lernende ihren Körper als Ressource für Leistungsfähigkeit, Wohlbefinden und berufliche Belastbarkeit kennenlernen.

 

Der Sportunterricht trägt dazu bei:

 

-       physische Gesundheit und Belastbarkeit zu fördern

-       Stressreduktion und psychische Stabilität zu unterstützen

-       soziale Kompetenzen wie Fairness, Teamfähigkeit und Konfliktfähigkeit aufzubauen

-       präventive Gesundheitsstrategien anzuwenden

-       Lernende langfristig zu gesundheitsbewusstem Verhalten zu befähigen

 

Damit leistet der Sportunterricht einen wichtigen Beitrag zur überbetrieblichen und schulischen Kompetenzentwicklung sowie zur Prävention von gesundheitlichen, sozialen und psychischen Risiken.

 

Schullehrplan Sport

Sportkonzept

Gesundheit und Prävention an der GBW

 

 

Grundhaltung

Gesundheit und Prävention sind Querschnittsaufgaben der gesamten Schule. Die GBW fördert eine Schulkultur, in der Bewegung, Gesundheit, Wohlbefinden und respektvolles Miteinander zentral sind. Prävention wird als gemeinsamer Auftrag verstanden, der Lehrpersonen, Lernende, Schulleitung und externe Fachstellen einbezieht.

 

Prävention umfasst insbesondere:

 

-       Suchtprävention

-       psychische Gesundheit

-       Gewaltprävention (inkl. Mobbing, sexualisierte Gewalt, Diskriminierung)

-       Förderung sozialer Sicherheit

-       frühzeitige Erkennung von Belastungen und Krisensituationen

 

 

Rolle der LPG – Lehrperson Prävention und Gesundheitsförderung

Die LPG koordiniert und stärkt die Präventionsarbeit an der Schule. Das Funktionsprofil sieht die LPG als Schnittstelle zwischen Schulleitung, Kollegium, Lernenden und externen Fachstellen. Die LPG sorgt für eine systematische, wirksame und bedarfsorientierte Präventionsarbeit.

 

Kernaufgaben der LPG (Auszug aus dem Funktionsprofil)

 

-       Planung, Umsetzung und Evaluation von Präventionsprojekten

-       Bedarfserhebung zu Suchtprävention und Gesundheitsförderung

-       Beratung von Lehrpersonen, Lernenden und Schulleitung

-       Vernetzung mit regionalen und kantonalen Fachstellen

-       Unterstützung bei Früherkennung und Frühintervention

-       Koordination von Informations- und Weiterbildungsangeboten

-       Dokumentation und Kommunikation der laufenden Präventionsarbeit

 

Die LPG ist der Schulleitung unterstellt und arbeitet eng mit ihr zusammen. Sie ist Mitglied oder Ansprechperson in der schulischen Arbeitsgruppe Suchtprävention und Gesundheitsförderung.

 

 

Krisenintervention und Vorgehen bei Beobachtungen

Bei Sorgen um die psychische oder physische Gesundheit von Lernenden orientiert sich die GBW am bewährten Kriseninterventionsschema aus dem Krisen-Handlungsleitfaden für Jugendliche in Krisen.

 

Ärztlicher Notfalldienst

Notfallkonzept

Grundprinzipien der Krisenintervention

-       Frühzeitiges Wahrnehmen und ernst nehmen von Veränderungssignalen

-       Niederschwelliges Gespräch suchen

-       Austausch im Lehrpersonenteam

-       Einbezug der Schulleitung bei relevanten Fällen

-       Bei Minderjährigen: Information der Erziehungsberechtigten (Ausnahmen nur in Absprache mit Fachpersonen)

-       Weiterleitung an interne oder externe Fachstellen

-       Dokumentation der Beobachtungen

 

Interventionsleitfaden

Beispiele für relevante Themenbereiche

-       Psychische Belastungen, Depressionen, Suizidgedanken

-       Selbstverletzendes Verhalten, Ängste, Essstörungen

-       Suchtmittelkonsum oder Verdacht

-       Mobbing, Gewaltvorfälle, sexualisierte Belästigung

-       Radikalisierung oder extremistische Tendenzen

-       Todesfälle im Umfeld von Lernenden

 

 

Interne Anlaufstellen (GBW)

Die GBW definiert wie im Leitfaden vorgesehen klare interne Kontaktwege:

-       Klassenlehrperson oder Fachlehrperson

-       LPG

-       Schulleitung

-       weitere schulinterne Präventions- oder Beratungsstellen

 

 

Zusammenarbeit zwischen Sport, Prävention und Schulalltag

Der Sportunterricht spielt eine zentrale Rolle in der operativen Präventionsarbeit. Sportlehrpersonen beobachten Lernende im handlungsorientierten Setting, wodurch Belastungen, Auffälligkeiten oder soziale Dynamiken sichtbar werden können. Sie sind wichtige Partner für die LPG und die Schulleitung.

Typische Schnittstellen:

 

-       Absenzen oder Fernbleiben vom Sportunterricht als mögliches Warnsignal (z. B. Selbstverletzung, Essstörungen)

-       Umgang mit belasteten Lernenden

-       Stärkung der Klassendynamik durch sportpädagogische Methoden

-       Prävention von Gewalt, Mobbing und Diskriminierung

-       Sensibilisierung für Körperwahrnehmung, Stressabbau und nachhaltige Gesundheitsstrategien

 

 

Externe Stellen und Netzwerke

Die GBW kooperiert mit kantonalen und regionalen Stellen wie:

 

-       Suchtpräventionsstellen

-       Jugendberatungsstellen

-       Kriseninterventionsdiensten

 

regionalen Beratungsangeboten (u. a. 147, KIZ, Jugendpsychiatrie).

 

Qualitätssicherung und Weiterentwicklung

Die GBW überprüft regelmässig:

 

-       den Bedarf der Lernenden

-       die Wirksamkeit der Präventionsmassnahmen

-       die interne Zusammenarbeit zwischen Sport, LPG und Schulleitung

-       den Einbezug externer Angebote

-       die Weiterentwicklung der Präventionskultur

 

Die Ergebnisse fliessen in die Schulentwicklung, die Jahresplanung und die Qualitätsarbeit ein.

 

Rahmenkonzept Qualität