4.2  Individuelle Ebene


Zweck

Die Berufsfachschulen sind gemäss Weisungen des kantonalen Mittelschul- und Berufsbildungsamtes verpflichtet, ein schulinternes Qualitätssicherungssystem zu betreiben. Auf der Ebene der persönlichen Beurteilung wird, nebst der externen Beurteilung durch die Schulkommission und die Schulleitung, auch ein systematisches Individualfeedback (Lernenden-Feedback, kollegiale Unterrichtsentwicklung, Schulleitungsfeedback) gefordert. Diese regelmässigen und gezielten Rückmeldungen dienen der Reflexion über die Unterrichtstätigkeit und deren Weiterentwicklung für die Lehrperson.

 

Die folgenden Punkte regeln, wie und in welchem Umfang Feedback in der beruflichen Grundbildung eingeholt wird.

 

 

Geltungsbereich

Die Richtlinien gelten für alle Lehrpersonen im Rahmen der beruflichen Grundbildung an der GBW.

 

 

Weiter geltenden Unterlagen

Kantonale Rahmenvorgaben zur Qualitätsentwicklung und -sicherung auf der Sekundarstufe II

 

 

Vertraulichkeit

Alle Unterlagen (Fragebögen, Protokolle, Auswertungen, Notizen) und Gespräche im Rahmen der Individualfeedback sind vertraulich zu behandeln.

 

Einzelne Teile des Individualfeedback werden innerhalb der Mitarbeiterbeurteilung mit dem/der zuständigen Abteilungsleiter/-in inhaltlich thematisiert und reflektiert. Im Rahmen der Mitarbeiterbeurteilung entscheidet die Lehrperson über Art und Umfang der eingereichten Unterlagen.

 

 

Lernenden Feedback

Ziele und Wirkung

 

Lehrpersonen erfahren, wie der eigene Unterricht von den Lernenden wahrgenommen wird.

  • Die Lernenden fühlen sich mit ihren Ansprüchen und Wahrnehmungen ernst genommen und fühlen sich für die Qualität des Unterrichts mitverantwortlich.
  • Lehrpersonen entwickeln ihren Unterricht aufgrund der Rückmeldungen systematisch weiter.
  • Dialogisch gestaltete Feedbackprozesse wirken sich positiv auf das Klassen- und Schulklima aus und stärken die Beziehung zwischen Lehrpersonen und Lernenden.

 

 

Lernenden Feedback Methoden

Die Lehrperson kann aus verschiedenen bestehenden Methoden auswählen oder ein eigenes Instrument entwickeln, welches situationsbezogen folgende Kriterien berücksichtigt:

 

  • methodisches Vorgehen (Methodenkompetenz)
  • fachliches Know-how (Fachkompetenz)
  • persönlicher Umgang (Sozialkompetenz)

 

Es stehen unter anderem folgende Instrumente zur Auswahl:

 

  • Fragebogen
  • Ratingkonferenz
  • Klassen- oder Einzelgespräche
  • verschiedene Formen von gruppenweiser Rückmeldung
  • andere Methoden

 

F4.2-01 Feedbackformular 1

F4.2-02 Rückmeldezielscheibe

F4.2-03 Feedbackformular 2

D4.2-01 Leitfaden

Lernenden Feedback

Frequenz

Die Lehrperson holt mindestens einmal pro Schuljahr in einer Klasse ein Lernenden Feedback ein, bespricht dies mit der Klasse und leitet, entsprechende Massnahmen ab und setzt diese um.

 

 

Lernenden Feedback

Ablauf

  • Die Lehrperson bestimmt in Eigenverantwortung Klasse, Methode und den Zeitpunkt des Lernenden Feedback (vorzugsweise Klassen im 1. oder 2. Lehrjahr).
  • Nach der Durchführung des Lernenden-Feedback wird das Feedback mit der Klasse besprochen. Mögliche Massnahmen werden abgeleitet und umgesetzt.
  • Die Lehrperson informiert die Abteilungsleitung anlässlich des jährlichen MAB über den Vollzug des Lernenden-Feedback.

 

 

Kollegiale Unterrichtsentwicklung

Ziele und Wirkung

 

Der eigene Unterricht wird gemeinsam, systematisch und kriterienorientiert reflektiert und weiterentwickelt.

  • Die kollegiale Unterrichtsentwicklung fördert ein gemeinsames Verständnis von Unterrichtsqualität.
  • Die Auseinandersetzung in Q-Gruppen (=Fachgruppe) stärkt die Feedback- und Zusammenarbeitskultur innerhalb der Schule. Es herrscht eine Kultur der „offenen Schulzimmertür“.

 

 

 

 

Kollegiale Unterrichtsentwicklung

Methoden

  • Hospitation: gegenseitiger Unterrichtsbesuch mit Feedback nach vorgehender Besprechung mit Zielvorgabe

 

  • Intervision: Die Q-Gruppe (=Fachgruppe) sucht nach Lösungen für ein konkretes Problem. Ein Kollege bringt ein Thema ein, die anderen unterstützen ihn bei der Lösungsfindung. Die Themen sind breit gefächert: die eigene Persönlichkeit, Werte und Normen, methodisches Handeln, Gruppendynamik, Zusammenarbeit im Team, Einfluss des Umfeldes, und vieles mehr.

 

  • gemeinsame Unterrichtsentwicklungsprojekte: Die Q-Gruppe (=Fachgruppe) entwickelt in Absprache mit der Fachgruppenleitung ein Unterrichtsentwicklungsprojekt. Das Unterrichtsentwicklungsprojekt dient der persönlichen als auch der pädagogischen Entwicklung der Q-Gruppe (=Fachgruppe).

 

 

Kollegiale Unterrichtsentwicklung

Frequenz für die festgelegte Methode

  • Hospitation: jede Lehrperson führt mindestens eine kollegiale Hospitation durch (kollegiale Hospitation = einmal Feedback erteilen und einmal Feedback empfangen) pro Jahr.
  • Intervision: Es finden mindestens vier Intervisions-Sitzungen pro Schuljahr statt.
  • Unterrichtsentwicklungsprojekt: Es wird ein Unterrichtsentwicklungsprojekt über mindestens ein Schuljahr durchgeführt.

 

 

Kollegiale Unterrichtsentwicklung

Ablauf

  • Jede Lehrperson ist Mitglied einer Q-Gruppe (=Fachgruppe). Innerhalb einer Fachgruppe können mehrere Q-Gruppen gebildet werden, es sind auch fachgruppenübergreifende Q-Gruppen möglich.
  • Jede Q-Gruppe (=Fachgruppe) wählt eine Methode für einen bestimmten Zeitraum (maximal drei Jahre).
  • Unterrichtsentwicklungsprojekte werden von der Fachgruppenleitung koordiniert.
  • Per Ende des Schuljahres rapportiert die Fachgruppenleitung ihre Tätigkeiten als Q-Team resp. aus den Q-Teams in geeigneter Form an die Abteilungsleitung.

 

 

Schulleitungsfeedback

Ziele und Wirkung

 

  • Die Schulleitung erfährt, wie ihr Führungsverhalten wahrgenommen wird.
  • Die Rückmeldungen führen zu einer systematischen Weiterentwicklung der Führungstätigkeit der Schulleitung.
  • Die Schulleitung trägt zur Etablierung einer Feedbackkultur bei.

 

 

Schulleitungsfeedback

Methoden

 

 

Die Schulleitung entscheidet in Eigenverantwortung mit welcher Methode das Schulleitungsfeedback eingeholt wird.

 

 

Schulleitungsfeedback

Frequenz

 

Die Schulleitung holt alle vier Jahre ein Schulleitungs-Feedback ein.

 

 

Schulleitungsfeedback Ablauf

 

  • Die Schulleitung definiert den Zeitpunkt und die Methode des Schulleitungs-Feedbacks.
  • Nach Durchführung des Schulleitungs-Feedbacks leitet die Schulleitung aus den Ergebnissen Massnahmen ab und setzt diese um.
  • Sie kommuniziert die Ergebnisse und getroffenen Massnahmen gegenüber den Lehrpersonen bzw. den weiteren Anspruchsgruppen in geeigneter Form.